Unser Verein bemüht sich um geschichtliche Erkundungen wie z. B. die Erhaltung der Wüstung “Buchsweiler” in Holzhausen, sowie der Pflege und Darstellung von Kultur und Brauchtum. Der Verein wurde anlässlich der 1150-Jahrfeierlichkeiten im Jahre 1998 gegründet.
Errungenschaften
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Bereits im Jahre 2000 war es möglich, die im 2. Weltkrieg verschollene Militärfahne zurückzukaufen. In Lyon/Frankreich konnten wir Sie entgegennehmen. Die Rückführung der Militärfahne aus dem Jahre 1900 konnte nach 9 Jahre dauernden Gesprächen, Dank des großartigen Einsatzes von Herrn Johannes Immel wieder zurückgeführt werden. Bernhard Gutmann und Johannes Immel nahmen am 1. Juli 2000 dieselbige an der Autobahnzahlstelle in Villefranche Saone (Lyon) zu einem Preis von 22000,- FF = 6560 ,- DM = 3355,- € in Empfang.
Buchsweiler
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Buchsweiler wird erlebbare Kulturstätte
Am nordwestlichen Ortsausgang von Holzhausen, etwas oberhalb an der Straße nach Bottingen
sind in den Jahren 2017 – 2019 auf einem Grundstück verschiedene Bau- und Pflanzarbeiten vorgenommen worden. Hier hat die Gemeinde March, zusammen mit dem Holzhauser Verein für Kultur und Geschichte, die Erinnerung an die ehemalige Siedlung Buchsweiler aufleben lassen. Die Siedlung reichte vermutlich bis in die Römerzeit zurück und ging spätestens gegen Ende des 15. Jahrhunderts unter. Die Buchsweiler Kirche jedoch existierte aufgrund der Initiative der Ortsherren von Holzhausen, derer von Harsch, noch bis ins 18. Jahrhundert.
Am 10.09.2009 erwarb die Gemeinde March das Grundstück, das im Privatbesitz war, um es der exzessiven landwirtschaftlichen Nutzung zu entziehen. Durch das tiefe Pflügen wurden Teile der Restmauern immer wieder nach oben gebracht. Nun stand die Frage an, was soll mit dem Grundstück geschehen?
Unser ehemaliger Bürgermeister Josef Hügele nahm deshalb Kontakt auf mit unserem Verein und bat um Mithilfe bei der Nutzung und Pflege dieser Wüstung. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Ideen zusammengetragen, wie dieses Grundstück erlebbar gemacht werden könnte. So entstanden Überlegungen als erste Maßnahmen das Gelände mit einem Schwartenbretterzaun einzugrenzen, die Umrisse der ehemaligen Kirche mit Sandsteinblöcken auszulegen und einen Kräutergarten anzulegen. Nachdem dann das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und die Naturschutzbehörde ihre Zustimmung zu diesem Vorhaben gegeben hatten, konnte mit der Umsetzung der vorgesehen Maßnahmen begonnen werden. Ergänzend wurde noch eine Informationstafel zur Geschichte Buchsweilers aufgestellt.
Nachdem die Bauhofmitarbeiter bereits im Juli/August 2018 die Fläche der ehemaligen Kirche eingegrenzt und dann die Umrisse durch Sandsteinblöcke ausgelegt hatten, wurden 2019 drei Bäume und 25 Sträucher gepflanzt. Vom Holzhauser Verein für Kultur und Geschichte wurde danach eine Sandsteinmauer angelegt und ein großes entsorgtes Brunnengefäß fand in der Mitte des Kirchenareals einen hervorragenden Platz. Als nächster großer Arbeitseinsatz erfolgte die Bepflanzung des Kräutergartens durch die Vorstandschaft, Mitglieder und Gönner des oben genannten Vereins. Dieser wurde ergänzt durch das Aufstellen eines Insektenhotels. Ebenfalls fand der untere Teil eines alten Feldkreuzes einen würdigen Platz vor einem neu gepflanzten Baum. Von den übrig gebliebenen Sandsteinen wurde zudem eine Trockenmauer aufgeschichtet. 2021 wurde dann beim Brunnengefäß ein Brunnen geschlagen. Seither können die Pflanzen und verschiedene Tiere dort mit Wasser versorgt werden. Sukzessive werden immer wieder kleinere ergänzende Maßnahmen folgen.
Wir laden Sie ein, sich einmal davon zu überzeugen wie dieser historische Ort erlebbar gemacht wurde und die Gemeinde March ein weiteres Kleinod bekommen hat.
Der Standort bei Google Maps
Ein Türmchen in Buchsweiler
Die Kulturstätte Buchsweiler konnte vor kurzem um eine Standstein-Stele in Form eines kleinen Kirchturmes bereichert werden. Unserem, leider im Februar verstorbenem Ehrenvorsitzenden Bernhard Gutmann, war es ein Herzenswunsch, hier schon beim Betreten des Grundstücks einen Bezug zu einer ehemaligen Kirche herzustellen und so hat er die finanziellen Mittel für die Bearbeitung des Steines zur Verfügung gestellt. Leider konnte sein Wunsch nicht mehr zu Lebzeiten in Erfüllung gehen. Wir sind jedoch sicher, dass er sich sehr darüber freuen würde, sein großes Anliegen doch noch verwirklicht zu sehen.
Nr. 20: Buchsweiler
Buchsweiler und seine Kirche. Die Ersterwähnung von Buchsweiler findet sich in einem Zehntverzeichnis (Güterverzeichnis), das 1274/75 angelegt wurde. Zu diesem Zeitpunkt besaß die Siedlung eine Kirche, die kirchenrechtlich zur Diözese Konstanz gehörte. Im Jahre 1407 ist in einem Passus der Inkorporationsurkunde (Eintragungsurkunde) zu lesen, dass die Pfarrkirche von Buchsweiler einst sehr viele Pfarrkinder gehabt hätte, jedoch sei die Gemeinde durch Seuchen und Kriege fast vollständig ausgelöscht worden. Spätestens Ende des 15. Jahrhunderts muss Buchsweiler endgültig wüst gefallen (untergegangen) sein. Von Buchsweiler war nur noch die Kirche übrig geblieben, die damals zum Kloster St. Trudpert gehörte. Spätestens 1493 galten Kirche und Pfarrei als „abgestorben“. Als Conrad Stürtzel von Buchheim 1502 St. Trudpert den Besitz abkaufte, wurde er auch Inhaber des Kirchensatzes. Da die Kirche in dieser Zeit aber keine gottesdienstliche Funktion mehr hatte, es also keinen Pfarrer mehr gab, widmete Stürtzel die Buchsweiler Pfründeinkünfte von acht Mutt Roggen, der von ihm 1504 neu eingerichteten Pfarrei Holzhausen. Die Bedingung war, dass ein jeder Pfarrer von Holzhausen in der Buchsweiler Kirche einmal in der Woche eine Messe zu lesen hat. Im Jahre 1605 erwirkte der Ortsherr von Holzhausen, Andreas von Harsch, beim Bischof von Konstanz die Erlaubnis, das bis dorthin verwahrloste Buchsweiler Kirchlein zu renovieren. In einer Altarinschrift ließen sich Andreas von Harsch und seine Frau Anna von Harschin geb. Schuezin von Trawbach verewigen. Zur Betreuung und Überwachung des Kirchleins ließ Andreas von Harsch auch ein Bruderhäuslein dazu bauen. Er bestimmte einen ehrlichen frommen Mann, der dort wohnen und die Kirche verschlossen halten, sie aber ankommenden Pilgern zur Verrichtung ihrer Andacht öffnen sollte. Zumindest einer der Bewohner und Betreuer der Kirche ist uns bekannt: 1689 starb, so heißt es im Holzhauser Totenbuch, Johannes Silmon, der „aedituus (Mesner oder Sigrist) in Buxwil“. Aber die 1605/06 renovierte Kirche geriet in den weiteren Jahren nach und nach wieder in Verfall. Allerdings hatte man auch im 18. Jahrhundert noch an den regelmäßigen Messen des Holzhauser Pfarrers in Buchsweiler festgehalten. 1751 fragte das Bistum bei diesem nach, ob denn die Buchsweiler Messe immer ordentlich gelesen worden sei, auch ob man diese in der Kirche selbst vorgenommen habe. Man scheint damals bereits Zweifel an der Eignung des Bauwerks gehabt zu haben. 1788 befand die Bistumsverwaltung, die Kirche sei ganz entbehrlich, und 1821 schrieb Pfarrer Kupferschmitt von Holzhausen an das Emmendinger Amtsrevisorat, dass das Gebäude wohl „bald nach dem Tod des damaligen Kirchenbruders Michael Groß, der im Jahre 1790 starb, niedergerissen wurde“. In seinem bereits erwähnten Brief von 1605 an den Konstanzer Bischof berichtet Andreas von Harsch auch über einen bemerkenswerten Volksbrauch an der Buchsweiler Kirche. „Es befindet sich auch in derselben alten Capelle, wenn man hinein gehet, auf der linken Seite vor dem Chörlein außen ein offenes, vierecketes, mit gehauenen Steinen gemauertes Grab in rechter Länge und halber Mannstiefe, welches vom gemeinen Volk ‚Sankt Grimmans Grab‘ genannt wird. Was dies für ein Name ist, kann auf … Nachfragen mir niemand sagen“. Er schreibt weiter, dass „auch noch täglichs von vielen Orten, und, wie ich berichtet bin, auch aus der Markgrafschaft selbst, heimlicher Weise Wallfahrten dorthin geschehen, fürnehmlich bringt man viel junge Kinder, welche innerliche Übel, Grimmen und Leibweh haben, dahin; die legt man in obbesagtes offenes Grab, darinnen bekämen sie Ruhe und ihre Gesundheit, … und hab im vergangenen Jahr ich selbsten in einer halben Stund drei junge Kinder samt ihren Müttern und Verwandten in selbiger Capelle bei solcher Andacht befunden“. Dies ist die einzige Quelle, in der von Buchsweiler als wundertätigem Platz die Rede ist; weder früher noch später wird diese Eigenschaft erwähnt. Dass es sich wenigstens um 1605 um keine kirchlicherseits anerkannte Wallfahrt handelte, geht schon daraus hervor, dass das Bistum offensichtlich von ihr nichts wusste. Die hilfesuchenden Menschen kamen aber sicher aufgrund einer alten Überlieferung, und der Brauch reichte bis in die vorreformatorischen Zeiten zurück, denn sonst hätten sich vermutlich unter den Müttern, die ihre kranken Kinder in das „Sankt-Grimman-Grab“ legten, nicht solche aus der protestantischen Markgrafschaft – vor allem aus Bottingen und Nimburg – befunden. Im Jahre 1999 wurden hier in 1,2 m Tiefe die Reste eines Nord-Süd orientierten Mauerzuges und Skelettreste entdeckt. Zur Klärung der Frage, ob es sich hier um die einstige Buchsweiler Kirche und deren Friedhof handeln könnte, wurde im Rahmen des Graduiertenkollegs „Gegenwartsbezogene Landschaftsgenese“ eine geomagnetische Prospektion durchgeführt. Im Zentrum des Prospektionsgebietes konnte ein etwa 22 m langes und 12 m breites Gebäude erfasst werden, welches aufgrund der Größe und anderer Nachvollziehbarkeiten als Kirche interpretiert wurde. Das auf der Tafel dargestellte Bild zeigt im Zentrum - weiß umrandet - den Grundriss der ehemaligen Kirche von Buchsweiler. Um zu absoluten Datierungshinweisen zu gelangen, wurde im Oktober 2002 durch das Historische Seminar, Abteilung Landesgeschichte, eine archäologische Sondierungsgrabung durchgeführt, die größtenteils die Gemeinde March finanzierte. Leider konnten diese jedoch nicht erbracht werden, da beim Abriss der Kirche zwischen 1790 und 1821 sehr gründlich vorgegangen und im nun ergrabenen Teil der Kirchennordwand die Mauer bis auf die Fundamente abgetragen worden war. Jedoch konnten weitere bedeutende Erkenntnisse entdeckt bzw. gesammelt werden.
Literatur
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Gedicht über Holzhausen
von Herrn Dr. Josef Licht beim Feuerwehrfest 1973 in Holzhausen
Von der Berge Kranz umgeben
liegt ein Dorf im Breisgau-Land.
Herrlich ist es da zu leben,
ruht es doch in Gottes Hand.
Schwarzwald-Gipfel fern her grüßen,
überm Wald der Münsterturm.
Trotz'ge Kaiserstühler Riesen
schützen Gut vor Hagelsturm.
Turm bewehrt und weithin sichtbar
hält das Kirchlein treue Wacht.
Schützt das Dorf vor bösen Nachbarn,
spendet Segen Tag und Nacht.
Niemals werd' ich Dein vergessen.
Heimatland, wie bist Du schön.
Ruft die Ferne mich vermessen,
folg' ich gern - Auf Wiederseh'n.
Buch "Z'Liecht go"
Unser Buch "Z'Liecht go"*
Eine längst verstrichene Zeit wird wieder zurückgeholt. Echtzeitgeschichte, so war es damals in Holzhausen.
Aufgrund der starken Nachfrage ist das Buch „Z’Liecht go“ wieder erhältlich. Kontaktiert uns gerne bei weiteren Fragen.
Buch "Ich möchte, dieser Kampf wär aus"
Feldpostbriefe 1941 - 1945 "Ich möchte, dieser Kampf wär aus"
Herausgegeben vom Holzhauser Verein für Kultur und Geschichte e.V.
Paperback, 168 Seiten, farbige Abbildungen
ISBN 978-3-7412-7389-6
Diese ursprünglich für eine Ausstellung konzipierte Sammlung von Feldpostbriefen aus dem 2. Weltkrieg soll der Nachwelt als spannendes und bedrückendes Zeitdokument erhalten und zugänglich gemacht werden.
Anliegen der Sammlung war und ist, das Geschriebene als fixierte und individuelle Alltags-Kommunikation direkt wiederzugeben und damit Einblicke zu ermöglichen in die Befindlichkeiten der Betroffenen, in die kleinen und großen Auseinandersetzungen des täglichen Lebens im Ausnahmezustand. Eine Ehe in diesen Jahren war für lange Zeit eine Ehe auf Papier - auf Briefpapier wurde sie zeilenweise mit der Normalität erfüllt, nach der sich alle Schreiber sehnten. Und für manchen der Briefeschreiber war es wohl eine Herausforderung, sich auf diese ungewohnte Weise zu äußern und im geschriebenen Wort mitzuteilen, was ihn bewegte. Während Alltagsgespräche für gewöhnlich verloren gehen, ist viel Alltägliches hier handgeschrieben festgehalten und damit unbeabsichtigt zu einem Dokument geworden, das uns auch nach langer Zeit tiefste Einblicke ermöglicht: In den Klatsch und Tratsch der Familie, die Arbeit, die Pflichten und Besorgungen jener Jahre, in höchst Privates und Intimes. Not und Elend des Krieges liegen mehr zwischen den Zeilen als in deren Inhalten, eine Vorahnung bestimmt den schicksalsergebenen Grundton, auch wenn die Wortwahl selbst zuweilen heiter klingt.
Holzhauser Verein für Kultur und Geschichte e.V.
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